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Podium zum interreligiösen Engagement im Kanton St. Gallen

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Motiviert für einen interreligiösen Dialog fand am Donnerstag 20.9.2018, das Ida Forum 2018 statt. Unter den religiösen Würdenträgern waren Bischof Markus Büchel (römisch- katholisch), Martin Schmidt (ev.-ref. Kirchenratspräsident), Bekim Alimi (Präsident DIGO), Ann- Katrin Gässlein (Präsidentin Runder Tisch der Religionen), Tovia Ben Chorin (Rabbi jüdische Gemeinde) und der serbisch orthodoxe Pfarrer Brane Saric anwesend.

Das Podiumsgespräch wurde durch Regierungsrat Martin Klöti moderiert welcher allgemeine Fragen über aktuelle Themen stellte. Fragen zur Radikalisierung, Grund der Abnahme von Kirchenmitgliedern oder das Phänomen des Zuwachses von Muslimen wurden durch die Vertreter beantwortet. Sind Kirchenabgänger trotz allem noch Christen obwohl sie der Kirche den Rücken zugekehrt haben? „Ja“ meint Bischoff Markus Büchel und Martin Schmidt. Es handelt sich um Leute die sich von dogmatischen Lehren getrennt haben, sich aber zu einem personalisierten Christentum hingezogen fühlen. Der Rabbiner Tovia Ben Chorin teilt diese Meinung das der Mensch als solches nicht sofort abgeschrieben werden darf und kritisiert falsch ausgelegte ethnische Grundsätze seines Vaterlandes.

Herr Saric der sich als „Neugeborenen“ in der geistlichen Welt bezeichnet und es als Ehre empfindet, sich als Teil des Ida Komitee zu bezeichnen, sieht eher in den Räumlichkeiten seiner Kirche ein Problem. Seine orthodoxe Gemeinschaft wächst stark und hofft und deshalb bittet er die Regierung um Hilfe, eine mögliche grössere Kirche für seine Schafe zu finden.

Die Muslime des DIGO beschäftigen sich zur Zeit mit anderen Themen. Herr Alimi empört sich, dass Muslime in der Schweiz permanent stigmatisiert und falsch verstanden werden. Warum wird einem Muslim spezielle Anforderungen oder unübliche Fragekataloge zur Einbürgerung gestellt, wie es Herr Alimi persönlich erfahren musste? „Zudem wird mehrheitlich über uns anstatt mit uns gesprochen“ sagt Herr Alimi weiter.

Interaktiv war auch das Publikum, welches interessante Fragen in die Runde brachte und damit die Gespräche intensivierte. Ein Zuschauer bedankte sich als Abschluss mit folgenden Worten, „er sei Stolz das der Kanton St. Gallen mit seiner St. Galler Erklärung, fast einzigartig in dieser Konstellation im interreligiösen Diskurs in der Schweiz sei“ und hofft das dies so beibehaltet wird.

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Erklärung der Muslime und Juden in der Schweiz gegen Juden-, Muslimfeindlichkeit und Rassismus und für den Dialog
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